Ein grüner Teppich über den Berggipfeln: die Teeplantagen von Munnar
Wie ein Teppich überdecken die Teeplantagen höheren Gebirgslagen. Munnar verfügt über die höchste Teeplantage der Welt. Der Teeanbau wurde dort im 19. Jahrhundert von den Briten eingeführt. Das von der Kolonialmacht befreite Indien hat nach 1947 die Traditionen des Teeanbaus fortgesetzt und erweitert. Knapp 20 000 Menschen beschäftigt die Teegenossenschaft heute in den Kannan Devan Hills. Die Teepflanzen sind teilweise über 100 Jahre alt und stammen aus den Anfängen der Teeanbaus in der Region. Alle 10 Tage wird geerntet. Dabei werden erst die frischen Sprösslinge einzeln geschnitten, die für den grünen und weißen Tee verwendet werden sollen. Dann geht es mit einer Art Heckenschere, an der eine Tasche befestigt ist, an die gesamte Teepflanze. Dabei werden jeweils einige Zentimeter von oben beschnitten. Ohne die Beschneidung würden die Pflanzen zu einem Teebaum wachsen. Die gesamte Teeernte, die so gleichmäßig über das Jahr verteilt ist, geschieht vollständig in Handarbeit.
Die ersten Teepflanzen wurden hier 1886 von den Briten angelegt. Bereits wenige Jahre später wurde der Teeanbau hier zu einem florierenden Geschäft. 1888 wurde die Kanan Devan Planters Association gegründet. Nach der Befreiung Indiens, 1947 fielen die Teeplantagen in die Hände der indischen Regierung. Seit dem Anfang der 70-er Jahre engagierte sich das indische Großunternehmen TATA für den Ausbau der Plantagen und Produktionsstätten. Im Jahre 2005 übereignete TATA seine Anteile den Arbeitern, die dadurch Miteigentümer der Kannan Tea Corporation wurden. Heute trägt zu den Einkommen über die Teeproduktion immer mehr auch der Tourismus bei. Munnar hat einige neue und schmucke Hotels bekommen. Allerdings ist noch viel zu tun, um die Stadt für Touristen gleichermaßen attraktiv zu machen wie es die Teeplantagen sind.